Direkt zum Inhalt
Bildung & Wissen

Dynamische Hochschullandschaft

Studienangebot mit internationaler Strahlkraft: Die deutsche Hochschullandschaft ist vielfältig und exzellent – nicht nur in den großen Städten.
Dynamische Hochschullandschaft
© AdobeStock

Die deutsche Hochschullandschaft ist außerordentlich vielfältig: Sie bietet Universitäten mit großen Namen in Metropolen wie Berlin Berlin Einmal im Jahr, zur Berlinale, richtet die Filmwelt ihren Fokus auf Berlin. Aber globales Interesse sind die Berliner gewohnt. Schließlich sind sie, seit die Hohenzollern 1458 ihre Residenz errichteten, Hauptstädter. Eine Historie, die auch Schatten hat: die Nazi-Herrschaft und das DDR-Regime, das… Mehr erfahren › oder München. Doch auch in Aachen, Heidelberg oder Karlsruhe gibt es exzellente Hochschulen. Forschungsstarke mittelgroße Universitäten und kleinere Hochschulen mit erstaunlicher Strahlkraft bilden den Kern der akademischen Welt. In internationalen Ranglisten sind deutsche Hochschulen zahlreich vertreten: Unter den Top 200 im Shanghai-Ranking finden sich neun deutsche Universitäten, im QS World University Ranking elf und im Times Higher Education World University Ranking 22. Besonders gut schneiden die Universitäten in München und die Universität Heidelberg ab.

2021 konnten Studierende in Deutschland nach Angaben der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zwischen 420 Hochschulen wählen (120 Universitäten, 243 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen, 57 Kunst- und Musikhochschulen). Zusammen bieten sie 20.593 Studiengänge an. 272 Hochschulen werden vom Staat, 38 kirchlich und 110 privat finanziert.

Anspruchsvoll und praxisnah

Grundsätzlich gibt es drei Typen von Hochschulen: Universität, Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW)/Fachhochschule (FH) sowie Kunst-, Film- und Musikhochschule. Sie unterscheiden sich in ihrem Aufbau und ihren Aufgaben.

Während die klassischen Universitäten ein breites Fächerspek­trum anbieten, konzentrieren sich die Technischen Universitäten (TU) auf die Grundlagenforschung in den ingenieurtechnischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen. Die neun führenden TU haben sich 2006 zur TU9-Initiative zusammengeschlossen.

Die Universitäten verstehen sich nicht nur als Lehranstalten, sondern gleichermaßen als Orte der Forschung und verkörpern insofern bis heute das humboldtsche Bildungsideal von der Einheit von Forschung und Lehre. Die Universitäten haben das vorrangige Ziel, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, fundierte Fachkenntnisse zu vermitteln und selbstständig arbeitende und forschende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auszubilden.

Die 243 HAW/FH mit einer stark praxisorientierten Ausrichtung sind eine deutsche Besonderheit und tragen häufig die im angelsächsischen Sprachraum übliche Bezeichnung „University of Applied Sciences“ als Beiname. An HAW sowie an kleineren und mittleren Universitäten entstehen zum Teil beachtliche soziale und technologische Innovationen Innovationen Die Ausgaben der Unternehmen für ihre eigene Forschung und Entwicklung stiegen 2021 auf 75,8 Milliarden Euro. Einen Großteil der Mittel investiert der Fahrzeugbau. Mehr erfahren › . Ihren Transfer in die Wirtschaft fördert die Bundesregierung Bundesregierung Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin sowie die Bundesminister und -ministerinnen bilden die Bundesregierung, das Kabinett. Neben der Richtlinienkompetenz des Regierungsoberhaupts gilt das Ressortprinzip, nach dem die Ministerinnen und Minister ihren Bereich im Rahmen dieser Richtlinien eigenständig… Mehr erfahren › gezielt mit der Gründung der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI), für deren Start zunächst 15 Millionen Euro Euro Der Euro ist die Währung der Europäischen Währungsunion und nach dem US-Dollar der zweitwichtigste Vertreter im Weltwährungssystem. Die geldpolitische Verantwortung für den Euro trägt die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main zusammen mit den nationalen Notenbanken. In 20 der 27 EU… Mehr erfahren › zur Verfügung standen. Die Start-up-Kultur deutscher Hochschulen soll insgesamt weiter gestärkt werden. 
 

Steigende Zahl an Studierenden

Die Akademisierung nimmt in Deutschland zu: Lag die Studienanfängerquote 2005 noch bei 37 Prozent, nahmen 2021 rund 52 Prozent der jungen Menschen in Deutschland ein Studium auf. Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) ermöglicht ihnen, unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Familie ein Studium zu absolvieren. Im Wintersemester 2021/2022 waren insgesamt rund 2,9 Millionen Studierende an den Hochschulen eingeschrieben. Auf die steigende Zahl der Studierenden reagierten Bund und Länder mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung. Im Rahmen des Hochschulpakts 2020 beschlossen sie schon Ende 2014, in den folgenden Jahren bis zu 760.000 zusätzliche Studienmöglichkeiten zu finanzieren. Über die Gesamtlaufzeit des Hochschulpakts von 2007 bis 2023 stellen der Bund 20,2 Milliarden Euro Euro Der Euro ist die Währung der Europäischen Währungsunion und nach dem US-Dollar der zweitwichtigste Vertreter im Weltwährungssystem. Die geldpolitische Verantwortung für den Euro trägt die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main zusammen mit den nationalen Notenbanken. In 20 der 27 EU… Mehr erfahren › und die Länder 18,3 Milliarden Euro bereit.

Exzellenz und Interna­tionalisierung

Mit der Exzellenzstrategie stärken Bund und Länder die universitäre Spitzenforschung. Gefördert werden Exzellenzcluster zu bestimmten Forschungsfeldern sowie Exzellenzuniversitäten. Die Strategie knüpft an die vorhergehende Exzellenzinitiative an, die zwischen 2005 und 2017 herausragende Forschungsprojekte und -einrichtungen an den Hochschulen mit einem Gesamtvolumen von 4,6  Milliarden Euro Euro Der Euro ist die Währung der Europäischen Währungsunion und nach dem US-Dollar der zweitwichtigste Vertreter im Weltwährungssystem. Die geldpolitische Verantwortung für den Euro trägt die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main zusammen mit den nationalen Notenbanken. In 20 der 27 EU… Mehr erfahren › förderte. Die Exzellenzstrategie besteht aus zwei Teilen. Mit den Exzellenzclustern werden international wettbewerbsfähige Forschungsfelder an Universitäten projektbezogen gefördert. In den Exzellenzclustern arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interdisziplinär an einem Forschungsvorhaben zusammen. Für eine erste, siebenjährige Förderrunde ab 2019 wurden 57 Exzellenzcluster ausgewählt. Das jährliche Fördervolumen für die Exzellenzcluster beträgt 385 Millionen Euro.

Universitäten mit mindestens zwei Exzellenzclustern konnten sich um den Titel Exzellenzuniversität bewerben. Seit Ende 2019 werden deutschlandweit zehn Exzellenzuniversitäten und der Berliner Exzellenzverbund aus Freier Universität, Humboldt-Universität, Technischer Universität und Universitätsklinik Charité für zunächst sieben Jahre mit insgesamt rund 148 Millionen Euro jährlich gefördert.  

Weltweite Vernetzung und Erfahrungen im Ausland

Die deutschen Hochschulen sind stark international ausgerichtet. Die Hochschulrektorenkonferenz zählt mehr als 37.000 Vereinbarungen deutscher Hochschulen mit Partnereinrichtungen in über 150 ausländischen Staaten. Dazu zählen vielfach auch Programme, die zu Doppelabschlüssen führen. Viele Hochschulen beteiligen sich an der Entwicklung transnationaler Studienangebote und der Gründung von Hochschulen nach deutschem Modell, die es in Ägypten, China, Jordanien, Kasachstan, der Mongolei, Oman, Singapur, Ungarn, Vietnam und in der Türkei gibt.

Die Auslandsmobilität deutscher Studierender wird ebenfalls gefördert. Rund 134.000 von ihnen absolvierten 2021 einen Auslandsaufenthalt. Stipendienangebote wie das Programm Erasmus+ unterstützen die wertvollen Studienaufenthalte im Ausland.