Glossar
Arbeitslose haben in Deutschland Anspruch auf Unterstützung. Wer arbeitslos ist und in den letzten zwei Jahren mindestens zwölf Monate lang Beiträge in die gesetzliche Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat, dem steht Arbeitslosengeld zu (60 bis 67 Prozent des letzten Nettolohns). Das Arbeitslosengeld wird aus den Beiträgen finanziert, die je zur Hälfte Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufbringen. Die Bezugshöchstdauer beträgt sechs bis 24 Monate. Danach kann eine Grundsicherung für Arbeitsuchende („Arbeitslosengeld II“) beantragt werden, die sich nach der Bedürftigkeit bemisst. In der Wirtschaftskrise hat sich das aus Steuern finanzierte Kurzarbeitergeld bewährt. Es ermöglicht Unternehmen bei schwieriger Wirtschaftslage Kündigungen zu vermeiden.
Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin sowie die Bundesminister und -ministerinnen bilden die Bundesregierung, das Kabinett. Neben der Richtlinienkompetenz des Regierungsoberhaupts gilt das Ressortprinzip, nach dem die Ministerinnen und Minister ihren Bereich im Rahmen dieser Richtlinien eigenständig leiten, sowie das Kollegialprinzip, nach dem die Bundesregierung mit Mehrheitsbeschluss über Streitfragen entscheidet. Die Geschäfte leitet der Kanzler oder die Kanzlerin.
Der Euro ist die Währung der Europäischen Währungsunion und nach dem US-Dollar der zweitwichtigste Vertreter im Weltwährungssystem. Die geldpolitische Verantwortung für den Euro trägt die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main zusammen mit den nationalen Notenbanken. In 20 der 27 EU-Staaten ist der Euro mittlerweile offizielle Währung. Der Euro wurde in der „Eurozone“, darunter auch in Deutschland, am 1. Januar 2002 als Bargeld eingeführt, nachdem er schon seit Anfang 1999 als Buchgeld fungierte.
In Deutschland ist die Gleichberechtigung im Grundgesetz verankert, das Verbot der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts bei Arbeitsbedingungen und Entgelt gesetzlich festgeschrieben und eine Vielzahl von Gesetzen zur Gewährleistung der Rechte der Frauen erlassen. Darüber hinaus engagiert sich Deutschland mit einem umfassenden Netzwerk von staatlichen und nichtstaatlichen Einrichtungen zur Gleichstellung der Geschlechter. Der Staat übernimmt eine aktive Rolle bei der Herstellung gleicher Lebensbedingungen für Mann und Frau. Diese Maßnahmen zeigen Erfolge: Bei dem Global Gender Gap Index des Weltwirtschaftsforums, der die Lücke der Gleichstellung der Geschlechter misst, gehört Deutschland 2023 mit Rang 6 zu den bestplatzierten Ländern der Welt.
Rund 48.000 Tierarten und etwa 24.000 Arten der höheren Pflanzen, Moose, Pilze, Flechten und Algen sind in Deutschland heimisch. Der Naturschutz ist in Deutschland ein offizielles Staatsziel, seit 1994 auch verankert im Artikel 20a des Grundgesetzes. Tausende Naturschutzgebiete sind in Deutschland ausgewiesen worden, zudem 16 Nationalparks und 16 UNESCO-Biosphärenreservate. Überdies ist Deutschland Vertragsstaat der wichtigsten internationalen Abkommen zum Naturschutz und an fast 30 zwischenstaatlichen Abkommen und Programmen beteiligt, die Naturschutz als Ziel anstreben. Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen in Deutschland steigt zunehmend und lag 2021 bei 9,6 Prozent. Mittelfristig soll er auf 20 Prozent anwachsen.
Das Sozialstaatsprinzip ist in Artikel 20 des Grundgesetzes festgeschrieben und kann selbst durch eine Änderung des Grundgesetzes nicht aufgehoben werden. Damit verpflichtet das Grundgesetz den Staat, neben der Freiheitssphäre auch die existenziellen Lebensgrundlagen seiner Bürger zu sichern. Dabei hat der Einzelne die Verantwortung für seine soziale Sicherung mit zu übernehmen.
Deutschland war bereits im 19. Jahrhundert Zielland für eine große Zahl von Migranten und ist seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Europa zum Land mit der größten Zahl von Zuwanderern geworden. Noch 1950 lag der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik Deutschland mit lediglich etwa 500.000 bei etwa einem Prozent. Dies hat sich deutlich geändert: Derzeit leben etwa 11,6 Millionen Ausländer in Deutschland, das sind rund 13 Prozent der Gesamtbevölkerung.