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Lebendige Erinnerungskultur

Die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus und an das Unrecht des DDR-Systems wird in zahlreichen Gedenkstätten wach gehalten.
Holocaust-Mahnmal
© picture alliance/chromorange

Die Auseinandersetzung mit Krieg und Gewaltherrschaft, mit ideologisch motivierten Verbrechen und politischem Unrecht im 20. Jahrhundert und das Gedenken an die Opfer der Verfolgung spielen in der Erinnerungskultur der Bundesrepublik Deutschland eine wichtige Rolle. Der Erhalt der Berichte von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gehört dabei zum Kern einer Erinnerungskultur, die darauf ausgerichtet ist, die Verbrechen des Nationalsozialismus auch im Bewusstsein kommender Generationen zu halten.

Zu der lebendigen Erinnerungskultur gehören auch die zahlreichen Gedenk- und Erinnerungsstätten für die unterschiedlichen Opfergruppen in ganz Deutschland. Mitten in Berlin Berlin Einmal im Jahr, zur Berlinale, richtet die Filmwelt ihren Fokus auf Berlin. Aber globales Interesse sind die Berliner gewohnt. Schließlich sind sie, seit die Hohenzollern 1458 ihre Residenz errichteten, Hauptstädter. Eine Historie, die auch Schatten hat: die Nazi-Herrschaft und das DDR-Regime, das… Mehr erfahren › etwa erinnert das Denkmal für die ermordeten Juden Europas an die bis zu sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocausts.

Gedenken an Krieg, Widerstand und Diktatur

Im Mai 2020 gedachte Deutschland dem Ende des Zweiten Weltkriegs und damit dem Ende der Nazidiktatur vor 75 Jahren. Im Oktober feierte das Land 30 Jahre Deutsche Einheit. Bereits in den großen Jubiläumsjahren 2014 und 2015, in denen sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal und der Fall der Mauer zum 25. Mal jährte, war das Gedenken vor allem von Dankbarkeit geprägt. Sie galt den Alliierten der Anti-Hitler-Koalition für die Befreiung 1945, aber auch der Chance zum Wiederaufbau und zur Wiedervereinigung 1990. Die Dankbarkeit galt ebenso jenen, die als überlebende Opfer des Holocausts Zeugnis ablegten über die Verbrechen – und dem demokratischen Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg die Hand reichten.

Auch soll die Erinnerung an die kommunistische Diktatur während der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ, 1945–1949) und der DDR (1949–1990) für jene Generationen lebendig gehalten werden, die die Teilung Deutschlands und das DDR-System nicht erlebt haben. Beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit der DDR werden weiterhin Akten gesichtet, sortiert und Betroffenen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zugänglich gemacht. Mitte 2021 geht die Zuständigkeit für die Unterlagen an das Bundesarchiv über. In einer Dauerausstellung in dem Gebäude der ehemaligen Zentrale der Staatssicherheit der DDR (Stasi) in Berlin Berlin Einmal im Jahr, zur Berlinale, richtet die Filmwelt ihren Fokus auf Berlin. Aber globales Interesse sind die Berliner gewohnt. Schließlich sind sie, seit die Hohenzollern 1458 ihre Residenz errichteten, Hauptstädter. Eine Historie, die auch Schatten hat: die Nazi-Herrschaft und das DDR-Regime, das… Mehr erfahren › -Hohenschönhausen werden Mittel und Arbeitsweise der Stasi zur Bespitzelung, Kontrolle und Einschüchterung der Bevölkerung anschaulich dargestellt.

Dem Widerstand gegen die Nazidiktatur gewidmet ist die Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Bendlerblock im Berliner Bezirk Mitte. Sie befindet sich am historischen Ort des gescheiterten Umsturzversuches der Gruppe um Graf Stauffenberg vom 20. Juli 1944. Die Gedenkstätte dokumentiert eindrucksvoll, wie sich Einzelne und Gruppen 1933 bis 1945 gegen die nationalsozialistische Diktatur gewehrt und ihre Handlungsspielräume genutzt haben.