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Bildung & Wissen

Vernetzte Wissenschaft

Die deutsche Forschungslandschaft ist international orientiert, gut vernetzt und offen für Wissenschaftler aus dem Ausland.
Vernetzte Wissenschaft
© Gorodenkoff/stock.adobe.com

Die Globalisierung hat auch die deutsche Wissenschaftslandschaft verändert. Die Fähigkeit zur Vernetzung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern spielt dabei eine zentrale Rolle. Deutschland hat sich in dieser Frage gut positioniert. Mehr als die Hälfte ihrer wissenschaftlichen Publikationen verfassen Forscherinnen und Forscher mittlerweile in internationalen Kooperationen. An den 423 Hochschulen arbeiten 59.000 wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ausländischer Staatsbürgerschaft, darunter 3.700 Professorinnen und Professoren. Die internationalen Mitarbeitenden stellen damit 13,9 Prozent des gesamten Wissenschaftspersonals, bei der Professorenschaft liegt der Anteil bei 7,4 Prozent. Die zuletzt geschaffenen vereinfachten Visaverfahren für Forschende aus Nicht-EU-Staaten spielen eine wichtige Rolle für den großen Anteil internationaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland.

Mit 34 Prozent stammt die größte Gruppe des ausländischen Wissenschaftspersonals aus Westeuropa. Die wichtigsten Herkunftsländer des internationalen Wissenschaftspersonals sind Indien, Italien, China und Österreich. Vielfach richten Hochschulen und Forschungseinrichtungen Willkommenszentren ein, um die internationalen Wissenschaftler bei ihrem Start besser zu unterstützen. Auch der temporäre Aufenthalt von Forschenden wird als ein Gewinn gesehen, denn sie sind nach ihrer Rückkehr in ihre Heimatländer häufig wichtige Netzwerkpartner für weitere Kooperationen.

Exzellente Forschungsmöglichkeiten an außeruniversitären Einrichtungen

Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland zieht die attraktive Forschungsinfrastruktur nach Deutschland. An den vier größten außeruniversitären Forschungseinrichtungen  – Max-Planck-Gesellschaft Max-Planck-Gesellschaft Die Max-Planck-Gesellschaft wurde am 26. Februar 1948 – in Nachfolge der bereits 1911 errichteten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften – gegründet. Die 85 Max-Planck-Institute betreiben Grundlagenforschung in den Natur-, Bio-, Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Max… Mehr erfahren › , Helmholtz-Gemeinschaft Helmholtz-Gemeinschaft Mit ihren 18 Forschungszentren, einem Jahresbudget von 4,5 Milliarden Euro und mehr als 39.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Helmholtz-Gemeinschaft Deutschlands größte Wissenschaftsorganisation. Sie engagiert sich in den Bereichen Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Luft- und… Mehr erfahren › , Leibniz-Gemeinschaft Leibniz-Gemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) war einer der letzten Universalgelehrten. Entsprechend breit fächert sich das wissenschaftliche Spektrum der 97 Forschungseinrichtungen: Es reicht von den Geistes- und Wirtschaftswissenschaften bis zur Mathematik. Im Mittelpunkt steht die anwendungsorientierte… Mehr erfahren › und Fraunhofer-Gesellschaft Fraunhofer-Gesellschaft Die Fraunhofer-Gesellschaft betreibt anwendungsorientierte Forschung. Auftraggeber sind Industrie- und Dienstleistungsunternehmen sowie die öffentliche Hand. Mehr als 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielen das jährliche Forschungsvolumen von 3 Milliarden Euro. Die Fraunhofer-Gesellschaft… Mehr erfahren › – forschen rund 15.000 angestellte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland. Sie stellen damit 28 Prozent aller Forschenden an diesen vier Einrichtungen. Darüber hinaus werden rund 23.000 Aufenthalte ausländischer Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler von Förderorganisationen wie dem Deutschen Akademischen Austauschdienst ( DAAD DAAD Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist eine gemeinsame Einrichtung der deutschen Hochschulen. Er hat die Aufgabe, die Hochschulbeziehungen mit dem Ausland vor allem durch den Austausch von Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu fördern. Seine Programme sind in… Mehr erfahren › ) unterstützt. Zahlreiche Topwissenschaftler aus dem Ausland kommen über die Humboldt-Professur an deutsche Universitäten, den mit fünf Millionen Euro Euro Der Euro ist die Währung der Europäischen Währungsunion und nach dem US-Dollar der zweitwichtigste Vertreter im Weltwährungssystem. Die geldpolitische Verantwortung für den Euro trägt die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main zusammen mit den nationalen Notenbanken. In 20 der 27 EU… Mehr erfahren › höchstdotierten Forschungspreis Deutschlands, vergeben von der Humboldt-Stiftung.

Deutschland will die internationale Wissenschaftskooperation ausbauen und vertiefen und sie zugleich auf eine andere Qualitätsebene heben. Als Grundlage dafür dient unter anderem die 2017 beschlossene neue Strategie der Bundesregierung Bundesregierung Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin sowie die Bundesminister und -ministerinnen bilden die Bundesregierung, das Kabinett. Neben der Richtlinienkompetenz des Regierungsoberhaupts gilt das Ressortprinzip, nach dem die Ministerinnen und Minister ihren Bereich im Rahmen dieser Richtlinien eigenständig… Mehr erfahren › zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Anspruchsvolle Neuausrichtung der Internationalisierungsstrategie

Die Internationalisierungsstrategie reagiert auf die zunehmende Globalisierung, die Digitalisierung, die Weiterentwicklung des Europäischen Forschungsraums und die Herausbildung neuer, globaler Innovationszentren außerhalb der etablierten Wissenschaftsstandorte. Im Mittelpunkt stehen die Förderung internationaler Vernetzung, die weltweite Kooperation in der beruflichen Bildung, die Partnerschaft mit Entwicklungs- und Schwellenländern sowie die länderübergreifenden Anstrengungen bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Gesundheit und Ernährungssicherheit. Bei der Stärkung von Deutschlands Position als international attraktiver Studien- und Forschungsstandort spielt die Vertiefung des Europäischen Forschungsraums (EFR) eine besondere Rolle.