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Umwelt & Klima

Lebenswichtige Vielfalt

Deutschland ist ein Land mit großer biologischer Vielfalt. Jeweils 16 Nationalparks und UNESCO-Biosphärenreservate mit ganz unterschiedlichem Charakter zwischen Nordsee und Alpen schützen Umwelt und Natur.
Lebenswichtige Vielfalt
© Eric/stock.adobe.com

Deutschland ist ein Land mit großer biologischer Vielfalt. Rund 48.000 Tierarten sowie 9.500 Pflanzen- und mehr als 14.000 Pilzarten sind hier heimisch. Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist ein offizielles Staatsziel, es wurde 1994 im Grundgesetz Grundgesetz Das Grundgesetz bindet die Gesetzgebung an die verfassungsmäßige Ordnung und die Staatsverwaltung an Recht und Gesetz. Besondere Bedeutung besitzt der Artikel 1 des Grundgesetzes. Er postuliert als höchstes Gut der Verfassungsordnung den Respekt vor der Menschenwürde: „Die Würde des Menschen ist… Mehr erfahren › verankert. Jeweils 16 Nationalparks Nationalparks Die 16 deutschen Nationalparks befinden sich zu einem großen Teil im Norden der Bundesrepublik. Alle zeichnen sich durch eine einmalige Natur und Landschaft aus und dienen der Bewahrung der natürlichen Artenvielfalt von seltenen Pflanzen und Tieren. Der größte von ihnen ist der Nationalpark… Mehr erfahren › und UNESCO-Biosphärenreservate mit ganz unterschiedlichem Charakter zwischen Nordsee und Alpen schützen Umwelt und Natur. Dazu kommen Tausende Naturschutzgebiete.

Deutschland ist auch Vertragsstaat der wichtigsten internationalen Abkommen zur Biodiversität und an zahlreichen zwischenstaatlichen Abkommen und Programmen beteiligt, die Naturschutz Naturschutz Rund 48.000 Tierarten und etwa 24.000 Arten der höheren Pflanzen, Moose, Pilze, Flechten und Algen sind in Deutschland heimisch. Der Naturschutz ist in Deutschland ein offizielles Staatsziel, seit 1994 auch verankert im Artikel 20a des Grundgesetzes. Tausende Naturschutzgebiete sind in Deutschland… Mehr erfahren › zum Ziel haben. Mit der Ratifikation der Biodiversitätskonvention der Vereinten Nationen haben sich die Regierungen von 196 Ländern verpflichtet, die Vielfalt des Lebens auf der Erde zu schützen. Deutschland beschloss erstmals 2007 eine „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“.  Die Bundesregierung Bundesregierung Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin sowie die Bundesminister und -ministerinnen bilden die Bundesregierung, das Kabinett. Neben der Richtlinienkompetenz des Regierungsoberhaupts gilt das Ressortprinzip, nach dem die Ministerinnen und Minister ihren Bereich im Rahmen dieser Richtlinien eigenständig… Mehr erfahren › betrachtet den Erhalt der Artenvielfalt als „eine Menschheitsaufgabe und eine ethische Verpflichtung“ und unterstützt aktiv die Ziele der EU-Biodiversitätsstrategie, die unter anderem den gesetzlichen Schutz von mindestens 30 Prozent der Landfläche und 30 Prozent der Meeresgebiete der EU vorsieht.  

Lebensräume für Natur und Tiere bewahren

Von den einheimischen Tierarten in Deutschland sind 35 Prozent bestandsgefährdet, von den Pflanzenarten sind es 26 Prozent. Zu den Gegenmaßnahmen zählt etwa, die Zerstörung von Lebensräumen durch Siedlungs- und Straßenbau und Schadstoffeinträge unter anderem aus der Intensivlandwirtschaft und Überdüngung zu vermindern. Der Flächenverbrauch für Siedlungsbau und neue Verkehrswege soll bis 2030 auf weniger als 30 Hektar pro Tag sinken. Angestrebt wird zudem, auf zwei Prozent des Bundesgebietes „Wildnis“ zuzulassen und fünf Prozent der Wälder einer natürlichen Entwicklung zu überlassen.

Schutz der Meere verbessern

Mit einer „Nationalen Meeresstrategie“ will die Bundesregierung Bundesregierung Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin sowie die Bundesminister und -ministerinnen bilden die Bundesregierung, das Kabinett. Neben der Richtlinienkompetenz des Regierungsoberhaupts gilt das Ressortprinzip, nach dem die Ministerinnen und Minister ihren Bereich im Rahmen dieser Richtlinien eigenständig… Mehr erfahren › den Meeresschutz stärken. Meere sind reich an biologischer Vielfalt, liefern Rohstoffe, Energie und Nahrungsmittel, doch durch Verschmutzung und Plastikmüll sind sie weltweit gefährdet. Für einen effektiven Meeresschutz sollen bestimmte Zonen in der deutschen Nord- und Ostsee besonders geschützt werden. Als großen Erfolg wertete die deutsche Regierung 2022 auch den  Beschluss der UN-Umweltversammlung UNEA, bis 2024 ein rechtlich bindendes Abkommen zu schließen, das den umweltgerechten Umgang mit Plastik von der Herstellung über den Gebrauch bis hin zu Wiederverwertung oder Entsorgung im Müll regelt.

Unverzichtbar für die Ökosysteme sind Insekten, allerdings sind deren Zahl und auch die Vielfalt jahrelang dramatisch zurückgegangen. Im Kampf gegen das Insektensterben wurde 2021 ein umfassendes Maßnahmenpaket beschlossen. Dadurch werden unter anderem Biotope wie Streuobstwiesen als Lebensraum für Insekten besser geschützt. Zudem soll der Pestizideinsatz in der Landwirtschaft verringert werden, das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat soll ab Ende 2023 verboten werden.