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Forschung und Innovation

Schlüsseltechnologie Künstliche Intelligenz

KI verändert Wirtschaft und Gesellschaft rasant. Deutschland will zusammen mit Partnern in Europa eine weltweite Spitzenposition bei der weiteren Entwicklung einnehmen.
Schlüsseltechnologie Künstliche Intelligenz
Adobe Stock

Kaum eine andere Technologie verändert so schnell und grundlegend die Arbeitswelt, aber auch den Alltag der Menschen wie die Künstliche Intelligenz (KI). In der deutschen Politik genauso wie in Wirtschaft und Forschung steht dieses Zukunftsfeld deshalb im Fokus. KI-Programme werden in vielen Unternehmen längst eingesetzt, an Hochschulen und in jungen Startups wird an neuen Angeboten gearbeitet. Die Bundesregierung Bundesregierung Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin sowie die Bundesminister und -ministerinnen bilden die Bundesregierung, das Kabinett. Neben der Richtlinienkompetenz des Regierungsoberhaupts gilt das Ressortprinzip, nach dem die Ministerinnen und Minister ihren Bereich im Rahmen dieser Richtlinien eigenständig… Mehr erfahren › unterstützt die Entwicklung mit Förderprogrammen.

Neue Impulse mit KI-Aktionsplan

Bereits seit 2018 besteht eine KI-Strategie der Bundesregierung Bundesregierung Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin sowie die Bundesminister und -ministerinnen bilden die Bundesregierung, das Kabinett. Neben der Richtlinienkompetenz des Regierungsoberhaupts gilt das Ressortprinzip, nach dem die Ministerinnen und Minister ihren Bereich im Rahmen dieser Richtlinien eigenständig… Mehr erfahren › , in deren Rahmen die Investitionen in die Schlüsseltechnologie kontinuierlich ausgebaut wurden. Darauf aufbauend legte das Bundesministerium für Bildung und Forschung im November 2023 einen „Aktionsplan Künstliche Intelligenz“ vor, der elf zentrale Handlungsfelder festlegt: von der Förderung von KI-Kompetenzzentren bis zum Ausbau der Rechenkapazitäten. Allein das Forschungsministerium investiert in der laufenden Legislaturperiode bis zur nächsten Bundestagswahl im Jahr 2025 mehr als 1,6 Milliarden Euro Euro Der Euro ist die Währung der Europäischen Währungsunion und nach dem US-Dollar der zweitwichtigste Vertreter im Weltwährungssystem. Die geldpolitische Verantwortung für den Euro trägt die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main zusammen mit den nationalen Notenbanken. In 20 der 27 EU… Mehr erfahren › in KI.

KI-Forschung als Basis für Fortschritt

Um eine Spitzenposition einzunehmen, ist Forschung an Hochschulen, in außeruniversitären Forschungsorganisationen oder in Unternehmen unerlässlich. Laut dem Aktionsplan gehören Deutschland und Europa zur Weltspitze. Als Kennziefer dienen etwa die Anzahl an KI-Publikationen und -Zitationen sowie die Beiträge zur Entwicklung von Open-Source-Software zu KI: Deutschland zählt dabei demnach regelmäßig zu den besten fünf oder sechs Nationen.

Ein herausragendes Beispiel für die Verbindung zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung ist das Cyber Valley in Stuttgart und Tübingen, Europas führendes Zentrum für exzellente Forschung und Innovation in Künstlicher Intelligenz und moderner Robotik. Dort arbeiten Technologieunternehmen sowie Universitäten und Forschungseinrichtungen eng zusammen.

Enge Zusammenarbeit in Europa

Um Deutschland langfristig in eine Spitzenposition zu bringen, setzt die Regierung unter anderem auf KI-Kompetenzzentren. In diesen Zentren arbeiten führende Forschungseinrichtungen auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz zusammen. Eine zentrale Rolle kommt dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz zu, das in der internationalen Wissenschaftswelt zu den wichtigsten „Centers of Excellence“ zählt.

Deutschland setzt zudem auf internationale Zusammenarbeit, insbesondere mit Staaten in Europa. „Die europäische und internationale Vernetzung soll ein Markenzeichen des deutschen KI-Ökosystems werden“, heißt es im KI-Aktionsplan.

Wirtschaftlicher Erfolg mit KI

Die deutsche Startup-Szene im Bereich KI wächst. So hat sich im Jahr 2023 deren Zahl mehr als verdoppelt. Bemerkenswert ist vor allem die starke Verzahnung mit der Wissenschaft: Mehr als 40 Prozent der jungen Unternehmen sind Ausgründungen aus der Wissenschaft. Zum Vergleich: Bei allen deutschen Startups beträgt dieser Anteil nur knapp 2,5 Prozent. Bei KI-Patenten liegt Deutschland regelmäßig weltweit unter den Top Ten.

Einige Startups haben auch längst internationales Renommee. Das Kölner KI-Unternehmen deepL ist weltweit führend mit seinen Übersetzungsprogrammen. Als Pionier gilt auch das Heidelberger Startup Aleph Alpha, dessen Sprachmodell Luminous trotz enormer Konkurrenz international beachtet wird. Das Unternehmen hat sich mit seinen Modellen auf Anwendungen in der öffentlichen Verwaltung und der Industrie spezialisiert.

In Heilbronn im Südwesten Deutschland soll in den kommenden Jahren ein weltweit beachteter KI-Hotspot entstehen. Im dortigen Innovation Park Artificial Intelligence sollen Startups, Wissenschaft und auch der öffentliche Sektor zusammenarbeiten. Unter anderem entsteht ein unternationaler KI-Campus.

Verantwortlicher Umgang mit KI

Deutschland will die Chancen von KI nutzen, ohne die Folgen und mögliche Risiken aus dem Blick zu verlieren. Im Aktionsplan KI heißt es dazu unter anderem: „KI sollte verantwortungsvoll in unsere Gesellschaft und unser Rechts-, Werte- und Institutionensystem integriert werden. Dies erfordert eine breite gesellschaftliche Debatte.“ Der Deutsche Ethikrat, der die deutsche Regierung berät, warnt vor unkritischer Begeisterung. In der Stellungnahme „Mensch und Maschine“ legt das Gremium neben Chancen auch Risiken dar. Bei der Vorstellung im März 2023 betonte der Rat: „Künstliche Intelligenz darf menschliche Entfaltung nicht vermindern.“