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Gesellschaft

Medizinische Versorgung für alle

In Deutschland haben alle Menschen unabhängig von ihrem Einkommen Zugang zur medizinischen Versorgung. Dafür besteht eine Krankenversicherungspflicht.
Medizinische Versorgung für alle
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Deutschland verfügt über ein großes Netz aus Arztpraxen, Krankenhäusern und Apotheken, das allen Bürgerinnen und Bürgern eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau garantiert. Jeder Mensch, der in Deutschland lebt, muss dafür eine Kranken- und eine Pflegeversicherung Pflegeversicherung Die Versicherung für den Pflegefall wurde 1995 als „fünfte Säule“ der Sozialversicherung eingeführt. Finanziert wird die obligatorische Pflegeversicherung in einem Umlageverfahren durch paritätische Beiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Mehr erfahren › haben. Damit besteht für alle Zugang zur Gesundheitsversorgung – unabhängig von Einkommen, Alter, sozialer Herkunft und persönlichem Krankheitsrisiko.

Gesetzliche und private Krankenversicherung Krankenversicherung Fast alle Einwohner Deutschlands sind in einer gesetzlichen (90 Prozent) oder privaten Krankenkasse (10 Prozent) versichert. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für ärztliche Behandlung, Medikamente, Krankenhausaufenthalt und Vorsorge. Die Beiträge für die Krankenversicherung werden von den… Mehr erfahren ›

In Deutschland gibt es zwei Arten von Krankenversicherungen: die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV). Ihre Krankenkassen übernehmen unter anderem die Kosten für ärztliche Behandlungen, Medikamente, Impfungen, Krankenhausaufenthalte oder auch Vorsorge und Rehabilitation.

Für Berufstätige, Auszubildende, Studierende und auch Rentnerinnen und Rentner gilt grundsätzlich eine gesetzliche Krankenversicherungspflicht. Die Beiträge werden von den Versicherten sowie ihren Arbeitgebern oder im Alter von den Rentenversicherungsträgern aufgebracht. Die Beiträge richten sich nach dem Einkommen. Familienangehörige ohne eignes Einkommen werden beitragsfrei mitversichert. Gesetzlich Versicherte haben – abgesehen von einzelnen gesetzlichen Eigenleistungen und Zuzahlungen – Anspruch auf eine kostenfreie Behandlung.

Ausnahmen von der gesetzlichen Krankenversicherungspflicht gibt es zum Beispiel für Berufstätige ab einer gewissen Einkommenshöhe, Selbstständige sowie Beamte und Beamtinnen. Sie können sich alternativ bei einer privaten Krankenkasse versichern. Anders als in der GKV ist in der PKV die Prämienhöhe vom Umfang der versicherten Leistungen und vom individuellen versicherten Risiko abhängig. Fast 90 Prozent der Menschen in Deutschland sind allerdings bei einer gesetzlichen Krankenversicherung versichert.

Pflegeversicherung

In Deutschland gibt es darüber hinaus eine Pflegeversicherungspflicht für alle Krankenversicherten. Auch die Pflegeversicherung wird grundsätzlich paritätisch von Arbeitgebern oder den Rentenversicherungsträgern und den Versicherten finanziert. Der Beitrag ist abhängig vom Einkommen.

Bürgerinnen und Bürger, die privat krankenversichert sind, müssen eine private Pflegeversicherung abschließen.

Umfassende medizinische Versorgung

Rund sechs Millionen Menschen sind im Gesundheitswesen beschäftigt – von den Arztpraxen und Krankenhäusern über Gesundheitsämter bis hin zu den medizinisch-technischen Laboren.

Wer krank wird, geht zumeist zunächst zur Hausärztin oder zum Hausarzt, die als Lotsen im Gesundheitssystem fungieren sollen. Darüber hinaus gibt es ein breites Netz an Fachärzten und Fachärztinnen. Für alle Menschen besteht freie Arztwahl. Abgesehen von Notfällen wird ein Klinikaufenthalt von der Ärztin oder dem Arzt angewiesen.

Darüber hinaus wird die Versorgung mit Arzneimitteln in Deutschland von den mehr als 18.000 Apotheken gewährleistet. Die Rezepte für verschreibungspflichtige Medikamente werden von der behandelnden Ärztin oder dem Arzt ausgestellt.

Finanzierung

Die gesetzliche Krankenversicherung wird über den Gesundheitsfonds finanziert. In ihn fließen die Beiträge der Arbeitgeber, der anderen Sozialversicherungsträger und der Versicherten sowie ein Bundeszuschuss ein. Aus dem Fonds bezahlen die Krankenkassen die Leistungen für ihre Versicherten.

Die Kosten der Gesundheitsversorgung insgesamt sind hoch: 2021 wurden mehr als 474 Milliarden Euro Euro Der Euro ist die Währung der Europäischen Währungsunion und nach dem US-Dollar der zweitwichtigste Vertreter im Weltwährungssystem. Die geldpolitische Verantwortung für den Euro trägt die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main zusammen mit den nationalen Notenbanken. In 20 der 27 EU… Mehr erfahren › für Gesundheit in Deutschland ausgegeben. Das sind rund 1,3 Milliarde Euro pro Tag.