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Europa

Deutsch-französische Freundschaft als Motor

Deutschland und Frankreich verbindet eine wechselvolle gemeinsame Geschichte. Als Partner sehen sie sich in besonderer Verantwortung für die Zukunft Europas.
Olaf Scholz, Emmanuel Macron
© dpa

Frankreich ist Deutschlands wichtigster Partner in Europa. Parallel zur europäischen Integration bauten die beiden Länder nach dem Zweiten Weltkrieg eine enge Zusammenarbeit auf, die heute oft als Modell für die Aus­söhnung zweier Völker betrachtet wird. ­Beide Länder gehörten 1957 zu den sechs Gründungsmitgliedern der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), dem Kern der heutigen EU. Die deutsch-französische Freundschaft, 1963 besiegelt mit dem Élysée-Vertrag, wird von engen Beziehungen zwischen den Zivilgesellschaften und von vielen deutsch-französischen Institu­tionen getragen.

Der im Januar 2019 unterzeichnete „Vertrag von Aachen“ knüpft an den Élysée-Vertrag an und richtet die deutsch-französischen Beziehungen für zukünftige Herausforderungen neu aus. Deutschland und Frankreich vereinbarten darin unter anderem eine starke gemeinsame Arbeit an der Fortentwicklung der Europäischen Union, zusammen mit den anderen EU-Mitgliedstaaten, und einer noch weitergehenden Förderung der gelebten Gemeinsamkeiten der Deutschen, Französinnen und Franzosen. Seit 2019 gibt es deshalb unter anderem einen deutsch-französischen Ausschuss für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und seit 2020 einen deutsch-französischen Bürgerfonds.

Zudem wollen die Partner ihre Zusammenarbeit in der Außen-, Verteidigungs-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik Entwicklungspolitik Deutsche Entwicklungspolitik als Baustein einer globalen Struktur- und Friedenspolitik will dazu beitragen, die Lebensbedingungen in den Partnerländern zu verbessern. Die Bundesregierung engagiert sich in enger Zusammenarbeit mit der internationalen Staatengemeinschaft für die Bekämpfung der Armut,… Mehr erfahren › ausbauen. Auch die Kooperation im Bereich Bildung und Forschung – etwa durch die gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen. Darüber hinaus rücken globale Themen wie Klimaschutz und Gesundheit stärker ins Blickfeld der Zusammenarbeit.

Zusammenarbeit der Parlamente

Die Parlamente beider Länder sind ebenfalls in enger Partnerschaft verbunden. Seit 2019 kommt zweimal jährlich die Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung zusammen. Ihr gehören jeweils 50 Mitglieder des Deutschen Bundestags und der Französischen Nationalversammlung an. Zu den Aufgaben des Gremiums gehören die Begleitung der Umsetzung des Vertrags von Aachen, die weitere Annäherung der deutschen und französischen parlamentarischen Arbeit sowie die Beseitigung von Hindernissen für einen deutsch-französischen Wirtschaftsraum.

Deutschland und Frankreich sind füreinander die wichtigsten Handelspartner in Europa. Der Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus steht für den Erfolg der engen deutsch-französischen Kooperation.

Kultureller Austausch

Den zivilgesellschaftlichen Austausch zwischen beiden Ländern prägt unter anderem das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW). Es wurde in Folge des Elysée-Vertrags von 1963 gegründet. Seitdem haben mehr als neun Millionen Kinder und Jugendliche aus beiden Ländern an Austauschprogrammen und anderen Angeboten des DFJW teilgenommen. Auch ein dichtes Netz von Städtepartnerschaften sorgt für Begegnungen von Menschen aus beiden Ländern.

Auch die deutschen und französischen Kulturinstitute im Ausland arbeiten eng zusammen, bis hin zu einer Integration einzelner Kulturinstitute unter einem gemeinsamen Dach. Der gemeinsame Fernsehsender arte ist bereits seit 1991 ein herausragendes Beispiel der Medien-zusammenarbeit beider Länder.