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Kultur & Medien

Lebendige Kulturnation

Deutschlands Ruf als große europäische Kulturnation gründet auf bekannten Namen, einer lebendigen Kunstszene und einer weltoffenen Vielfalt.
Zoe Wees
© dpa

Große Namen wie Goethe, Schiller und Thomas Mann in der Literatur oder Bach, Beethoven und Brahms in der Musik haben Deutschlands Ruf als bedeutende Kulturnation begründet. Doch auch mit zeitgenössischen Autorinnen und Autoren wie Juli Zeh, Carolin Emcke und Navid Kermani oder Musiktalenten wie Robin Schulz, Zoe Wees und Milky Chance findet die deutsche Kulturbranche weltweit Beachtung. 

In den vergangenen Jahren haben insbesondere junge Kunstschaffende mit Migrationshintergrund mit ihren Werken neue Perspektiven eröffnet und so die Kulturlandschaft bereichert. Stellvertretend dafür steht zum Beispiel die Arbeit am Maxim Gorki Theater in Berlin Berlin Einmal im Jahr, zur Berlinale, richtet die Filmwelt ihren Fokus auf Berlin. Aber globales Interesse sind die Berliner gewohnt. Schließlich sind sie, seit die Hohenzollern 1458 ihre Residenz errichteten, Hauptstädter. Eine Historie, die auch Schatten hat: die Nazi-Herrschaft und das DDR-Regime, das… Mehr erfahren › , dessen Intendantin Shermin Langhoff den Begriff des „postmigrantischen Theaters“ prägte. Auch in der Literatur gibt es eine starke postmigrantische Strömung, vertreten etwa durch Nino Haratischwili, Abbas Khider oder Saša Stanišić. 

Föderale Tradition

Zur Vielfalt der kulturellen Landschaft trägt auch der Föderalismus in Deutschland bei. Die 1949 gegründete Bundesrepublik, aber auch das seit 1990 wiedervereinte Deutschland haben bewusst an föderale Traditionen angeknüpft und die Kulturhoheit den Ländern überantwortet. Ergebnis der aus vielen ehemaligen Klein- und Mittelstaaten sowie freien Städten bestehenden Struktur sind unter anderem rund 140 Stadt- und Landestheater, rund 200 Privattheater sowie 130 zum Teil an die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gekoppelte Berufsorchester. Mehr als 7.200 Museen und Ausstellungshäuser bilden eine beispiellose Museumslandschaft. Dazu kommen weltweit beachtete Kulturveranstaltungen in ganz Deutschland wie die Berlinale – die Internationalen Filmfestspiele Berlin Berlin Einmal im Jahr, zur Berlinale, richtet die Filmwelt ihren Fokus auf Berlin. Aber globales Interesse sind die Berliner gewohnt. Schließlich sind sie, seit die Hohenzollern 1458 ihre Residenz errichteten, Hauptstädter. Eine Historie, die auch Schatten hat: die Nazi-Herrschaft und das DDR-Regime, das… Mehr erfahren › –, die Frankfurter Buchmesse Frankfurter Buchmesse Die Internationale Frankfurter Buchmesse findet seit 1949 jedes Jahr im Herbst statt und ist das herausragende internationale Jahresereignis der Buchbranche. Höhepunkt jeder Buchmesse ist die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Zu den Preisträgern gehörten unter anderem… Mehr erfahren › , die Bayreuther Festspiele oder Rock am Ring. 

Die Kultur- und Kreativwirtschaft Kreativwirtschaft Einfallsreichtum und Kreativität sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für den Standort Deutschland. Kunst, Film, Musik, Mode, Medien, Bücher und Lifestyle: Der Beitrag der Kreativwirtschaft zur Volkswirtschaftlichen Gesamtleistung in Deutschland ist vergleichbar mit dem der großen Industriesektoren… Mehr erfahren › gehört zudem zu den innovativsten Wirtschaftszweigen in Deutschland. Im Jahr 2020 lag ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt bei knapp drei Prozent. Die Bundesregierung Bundesregierung Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin sowie die Bundesminister und -ministerinnen bilden die Bundesregierung, das Kabinett. Neben der Richtlinienkompetenz des Regierungsoberhaupts gilt das Ressortprinzip, nach dem die Ministerinnen und Minister ihren Bereich im Rahmen dieser Richtlinien eigenständig… Mehr erfahren › will die Kultur- und Kreativwirtschaft stärken und hat dazu Förderungen und Finanzierungsmöglichkeiten weiterentwickelt.

Dialog in vorpolitischen Räumen

Der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik kommt in Deutschland große Bedeutung zu. Sie ist neben der klassischen Diplomatie und der Außenwirtschaftspolitik zentraler Baustein des Außenpolitikspektrums. Über den Dialog zwischen Menschen und Zivilgesellschaft ermöglicht sie einen Austausch in sogenannten vorpolitischen Räumen. Damit eröffnet sie Chancen für ein besseres gegenseitiges Verständnis. Krisen und Konflikte können entschärft werden, eine Gesprächsbasis bleibt auch in unruhigen politischen Zeiten erhalten. Zu dieser Gesprächsbasis trägt etwa bei, dass über Schutzprogramme des Auswärtigen Amtes in ihren Heimatstaaten gefährdete Kunst- und Kulturschaffende Zuflucht in Deutschland oder einem Drittstaat finden und ihrer Arbeit im Rahmen von Stipendien weiter nachgehen können. Die Restaurierung und der Erhalt bedeutender Bauwerke und Kulturschätze der Welt sowie die Förderung der deutschen Sprache im Ausland sind ebenfalls Aufgaben der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Mit der Förderung von Übersetzungen setzt sich das Auswärtige Amt zudem dafür ein, dass Deutschlands kulturelle Vielfalt auch einem internationalen Publikum offensteht.

Vielfältige Zugänge zur deutschen Sprache

Knapp 15,5 Millionen Menschen lernen aktuell weltweit Deutsch als Fremdsprache – vor allem in Europa, aber zunehmend auch in Afrika und Asien. Deutschlands starke Wirtschaft und die Nachfrage nach Fachkräften sowie das leistungsfähige Hochschulsystem verleihen der deutschen Sprache eine große Attraktivität. Zugänge zur deutschen Sprache und Kultur schaffen weltweit auch 158 Goethe-Institute in 98 Ländern.