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Kultureller Dialog

Die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik ist zentraler Baustein einer umfassenden Außenpolitik.
Handschriften restaurieren
© Photothek via Getty Images

Die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik ist zentraler Baustein einer umfassenden Außenpolitik. Der internationale Austausch und die Zusammenarbeit in Kultur und Bildung, Wissenschaft und Forschung schaffen vorpolitische Räume und die Basis für eine nachhaltige Außenpolitik der Gesellschaften. Über den Dialog zwischen Menschen und Zivilgesellschaften eröffnen sich so Wege zu gemeinsamen Perspektiven. Dies schafft auch die Grundlage dafür, Krisen und Konflikte frühzeitig zu entschärfen oder sogar zu verhindern. 

Kultur- und Bildungsprogramme fördern den Austausch

Die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik fördert darüber hinaus die deutsche Sprache in der Welt und will Deutschland als Land einer reichhaltigen und vielfältigen Kulturszene bekannt machen. Zu den konkreten Initiativen gehören zum Beispiel die Förderung verschiedener Kulturprogramme wie Ausstellungen, Kooperationsprojekte deutscher Theater, Literatur- oder Filmförderung, dazu kommen Bildungsprogramme wie die Partnerschulinitiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) – einem Netzwerk von fast 2.000 Schulen, die Deutsch als Fremdsprache anbieten. Zu den Aufgaben der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik gehören auch Projekte im Dialog mit der islamischen Welt oder das Angebot „kulturweit“, das jungen Menschen aus Deutschland einen Freiwilligendienst im Ausland ermöglicht.  Das Auswärtige Amt betraut mit der Umsetzung vor allem privatrechtlich organisierte Mittlerorganisationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie das Goethe-Institut, das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), den Deutschen Akademischen Austauschdienst ( DAAD DAAD Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist eine gemeinsame Einrichtung der deutschen Hochschulen. Er hat die Aufgabe, die Hochschulbeziehungen mit dem Ausland vor allem durch den Austausch von Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu fördern. Seine Programme sind in… Mehr erfahren › ), die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK), die Deutsche Auslandsgesellschaft (DAG) oder die Alexander von Humboldt-Stiftung Alexander von Humboldt-Stiftung Die 1860 gegründete Alexander von Humboldt-Stiftung fördert Wissenschaftskooperationen zwischen exzellenten ausländischen und deutschen Forscherinnen und Forschern. Sie ermöglicht jährlich über 2.000 internationalen Forschern einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland und pflegt ein… Mehr erfahren › . Auch politische Stiftungen, private und unternehmensnahe Stiftungen, zivilgesellschaftliche Organisationen und nachgeordnete Behörden sind Partner.

In allen Projekten legt die Auswärtige Kulturpolitik Wert auf einen umfassenden Kulturbegriff, der die außen- und gesellschaftspolitische Wirkung von Kultur im Blick hat. Dazu gehört zum Beispiel auch die Bedeutung des kulturellen Erbes für Gesellschaften: Das „Kulturerhalt-Programm“ unterstützt die Bewahrung bedeutender Kulturgüter in der ganzen Welt und trägt damit zu kultureller Identität bei. Dabei geht es etwa um den Erhalt der Handschriften von Timbuktu in Mali, die Digitalisierung traditioneller Musik aus Afghanistan oder die Restaurierung und Konservierung des UNESCO-Weltkulturerbes in Angkor Wat. Von 1981 bis 2021 wurden mehr als 3.600 Projekte in 146 Ländern mit insgesamt fast 90 Millionen Euro Euro Der Euro ist die Währung der Europäischen Währungsunion und nach dem US-Dollar der zweitwichtigste Vertreter im Weltwährungssystem. Die geldpolitische Verantwortung für den Euro trägt die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main zusammen mit den nationalen Notenbanken. In 20 der 27 EU… Mehr erfahren › gefördert.
 

Wegweisende Rückgabe von Bronzen an Nigeria

Kultureller Dialog
© dpa

Im Juli 2022 verständigten Deutschland und Nigeria sich auf die historische Rückgabe der sogenannten Benin-Bronzen aus Westafrika, die in Folge von Plünderungen in der Kolonialzeit in deutsche Museen gelangt waren. Damit wurde eine neue Phase der kulturellen Partnerschaft eingeleitet. Sie verstärkt die Zusammenarbeit zwischen den Museen und intensiviert gemeinsame archäologische Projekte, damit mehr Menschen Zugang zu den Kunstwerken erhalten. Die Vereinbarung, die von der Bundesregierung Bundesregierung Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin sowie die Bundesminister und -ministerinnen bilden die Bundesregierung, das Kabinett. Neben der Richtlinienkompetenz des Regierungsoberhaupts gilt das Ressortprinzip, nach dem die Ministerinnen und Minister ihren Bereich im Rahmen dieser Richtlinien eigenständig… Mehr erfahren › , den Ländern und Museen in Deutschland getragen wird, ist ein klares Zeichen dafür, dass Deutschland sich verstärkt mit der Verantwortung auseinandersetzt, die aus dem Kolonialismus resultiert.